Großes Interesse an Wildblumenaktion

Frau Dr. Silvio Ristow und Jeanne Colgan bei der Auswahl der unterschiedlichen Wildblumenmischungen

Der Einladung der Grünen für eine Aktion mehr Wildblumensamen in Bernburg (Saale) zu verteilen sind neben den Mitgliedern der Bernburger Grünen Jugend vor allem zahlreiche interessierte Frauen gefolgt. Zu den prominentesten zählte Frau Dr. Silvia Ristow, aber auch die Stadträtinnen und sachkundigen Bürgerinnen Karin Brandt, Kerstin Magdowski und Magret Seewald. Zu allgemeinen Themen der Stadtökologie haben sich die Teilnehmer aufgrund der derzeitigen Zuständigkeiten in der Stadt Bernburg (Saale) nur kurz ausgetauscht. Die Bedeutung der Großbäume für das Stadtklima in Bernburg (Saale) und ihre Gefährdung durch die anhaltende Trockenheit mussten aber in dieser Runde angesprochen werden. Zahlreiche Bäume im Stadtgebiet weisen auch nach der Entfernung von vertrockneten Ästen zur Gewährleistung der Verkehrssicherheitspflicht erhebliche Trockenschäden auf. Die Gefahr des weiteren Absterbens großer Bäume ist noch größer geworden. Dass das THW hier der Stadt Bernburg (Saale) bei der Wässerung der Großbäume auch dieses Jahr hilft, kann nicht genug dankend erwähnt werden. Die Wurzelversorgung der Neupflanzungen in der Stadt und der Schutz der Stadtbäume bei Tiefbaumaßnahmen muss jedoch deutlich verbessert werden. In diesem Zusammenhang sollte auch auf die Berichterstattung der lokalen Presse zur Gefährdung unseres Auenwaldes durch die Trockenheit hingewiesen werden.

Es ist weiterhin sehr erfreulich, dass viele Bürger heute wissen, dass wir jährlich im dramatischen Umfang Artenverluste zu verzeichnen haben und alle aufgefordert sind, in unserem Bereich mit zu helfen die Artenvielfalt zu verbessern. Hier gilt es auch im Kleinen die Artenvielfalt für Bienen und Insekten zu erhöhen. Von der Seite der Stadt Bernburg (Saale) gehört hierzu das späte Mähen der Wiesen im Juni, wie dies das Grünflächenamt schon über viele Jahre praktiziert. Die Stadt mäht in den Parks wie der Alten Bibel zunächst nur einen Streifen entlang der Wege. Die Blumen in den hinteren Wiesenbereichen können dann ausblühen und Samen generieren. 

Für Aktionen der Teilnehmer haben die Grünen Blumensamen in 100-, 200- und 300-Gramm-Packungen, die im lokalen Landhandel bezogen wurden, bereitgestellt. Den Packungen waren die jeweiligen Blumenlisten und eine Ansaatanleitung beigelegt. Derzeit können nur Ansaaten oder Zusaaten empfohlen werden, wenn danach auch wiederholt gewässert werden kann.

Die Grünen haben die Stadt Bernburg (Saale) um die Nennung von Flächen gebeten, wo ab April Blumensamenaktionen von Bürgern akzeptieren werden würden. Im nächsten Frühjahr könnte dort dann auch in Bürgeraktionen ohne Bewässerung beigesät werden. Eine Antwort hierzu steht noch aus.

Mehr Verständnis bitten die Grünen auch für die vielen Blumen, die in nicht genutzten Pflasterflächen zur Artenvielfalt beitragen. Während wissenschaftliche Untersuchungen von Vegetationskundlern schon seit Jahren auf die Bedeutung dieser „Ritzenvegetation“ hinweisen, empfinden viele Bürger das nur als „ungepflegt“. Die Bernburger Grünen bitten um etwas mehr Toleranz.  Nur dort wo es wirklich stört, sollten diese Blumen weggenommen werden. Die Grenze zwischen Artenvielfalt und Ordnung ist oft nicht leicht zu ziehen.

Die Bernburger Grünen freuen sich auf weitere Gespräche und Aktionen zu Verbesserung der Stadtökologie in unserer schönen Stadt an der Saale.

Aufgestellt: Prof. Erich Buhmann

Kontakt: gruene-bernburg@t-online.de

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