Kein Schwein will Massentierhaltung

LOGOXXX - PressemitteilingErklärung zum geplanten Bau einer Schweinezuchtanlage in Glöthe, Salzlandkreis

Der Kreisvorstand von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Salzlandkreis lehnt eine weitere Schweinezuchtanlage in Glöthe bei Staßfurt ab. Hier sollen auf 8282 Plätzen Sauen und Ferkel gehalten werden (1680 Sauen- und 6602 Ferkelplätze).

Jedes Jahr sollen somit bis zu 42 – 50 Tausend Ferkel unter industriellen Bedingungen der Massentierhaltung produziert werden.

Sollten für wenige am Ort geschaffene Arbeitsplätze die damit verbundenen Probleme in Kauf genommen?

In Deutschland gibt es bereits ein Überangebot an Fleisch, das nicht umwelt- und tierschutzverträglich erzeugt wird. Großanlagen sind regelmäßig verbunden mit Antibiotika-Einsatz, anfallende Gülle kann nicht in sinnvoll entsorgt werden und Tiertransporte belasten Anwohner und Verkehrswege.

Erinnert sei hier an verschiedenste, sich häufende Fleisch-Skandale, die auch auf dem hiesigen Überangebot sowie der Gier nach immer mehr Profit in der industriellen Tiermast beruhen. Das billig erzeugte Produkt wird exportiert und verhindert in den Empfängerländern eine regionale vernünftige Tierhaltung und vernichtet dort Arbeitsplätze.

Die Initiative CAMPACT stellt fest: „In den vergangenen drei Jahren wurden in Deutschland so viele Mega-Ställe beantragt oder gebaut wie nie zuvor – für 2,5 Millionen Schweine und fast 40 Millionen Hühner. Vor allem Investoren aus den Niederlanden industrialisieren unsere Landwirtschaft, denn bei ihnen zu Hause wurden Tier- und Umweltstandards verschärft. Bei uns hingegen dürfen Masttiere auf engstem Raum zusammengepfercht, mit Gen-Soja gefüttert und mit Antibiotika vollgestopft werden.“

Statt alle Möglichkeiten zur Verhinderung dieser Anlage auszuschöpfen, hat der Stadtrat Staßfurt dem Vorhaben leider zugestimmt.

Ob die in Glöthe und Umgebung lebenden Menschen einen Gewinn aus der geplanten Anlage haben, sei dahingestellt. Sie sollten ihr Recht zur Einsichtnahme in die Planungsunterlagen wahrnehmen und genau abwägen, ob sie mit den Auswirkungen der Anlage in der geplanten Größenordnung leben wollen oder Einspruch dagegen erheben.

WIR SIND FÜR kleinere regionale Anlagen mit tiergerechter und umweltverträglicher Haltung – für den Bedarf der Menschen vor Ort.